Aktueller Artikel aus einer zahnärztlichen Fachzeitschrift (zm Ausgabe 04/2021 Seite 11):

Die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG Paro) verweist auf eine aktuelle Studie aus Katar, die einen Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer Parodontitis und einem schweren COVID-19-Verlauf aufzeigt. Demnach haben COVID-19-Patienten mit Parodontitis ein höheres Risiko für die Aufnahme auf einer Intensivstation, die Notwendigkeit einer unterstützten Beatmung und sogar einen tödlichen Ausgang der Erkrankung als parodontal gesunde COVID-19-Patienten.

Die Autoren führten die Fall-Kontroll-Studie zwischen Februar und Juli 2020 durch. Insgesamt nahmen 568 Patienten teil, bei 40 kam es im Laufe der COVID-19-Infektion zu Komplikationen (Tod, Aufnahme auf die Intensivstation, unterstützte Beatmung).

Nach Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Nikotinkonsum und Body-Mass-Index wurden COVID-19-Patienten mit Parodontitis 3,5-mal häufiger auf die Intensivstation  eingewiesen, sie benötigten 4,5-mal häufiger ein Beatmungsgerät und starben fast 9-mal häufiger als die Probanden ohne Zahnfleischerkrankungen.

„Damit unterstreicht diese Studie die Bedeutung der parodontalen Gesundheit hinsichtlich der Prävention und möglicherweise sogar des Managements von COVID-19-Komplikationen“, stellt die DG Paro fest. Die Studie helfe besser zu verstehen, welche Faktoren den Verlauf von COVID-19-Infektionen beeinflussen. Sie zeige auf, dass Parodontitis ein Risikofaktor sein könnte und hebe somit die Bedeutung der parodontalen Gesundheit für die Prävention und möglicherweise sogar für das Management von COVID-19-Komplikationen hervor.

Marouf N, Cai W, Said KN, et al. Association between periodontitis and severity of COVID-19 infection: a case-control study. J Clin Periodontol. 2021. doi: 10.1111/jcpe.13435.

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